Sich nachts verzweifelt hin und her wälzen, während man auf den ersehnten Schlaf wartet, nicht abschalten können und sich verzweifelt fragen, warum man nicht einschlafen kann, obwohl man völlig erschöpft ist – das ist für viele Menschen bittere Realität. Einschlafstörungen haben oft Ursachen, die den Betroffenen gar nicht bewusst sind. Umso wichtiger ist es, die Gründe für das verzögerte Einschlafen aufzuspüren.
Einschlafstörungen haben nicht immer psychische Ursachen
Wenn Menschen über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen mindestens viermal pro Woche länger als dreißig Minuten brauchen, um einzuschlafen, spricht man von einer Einschlafstörung. Als Hauptursachen werden häufig Stress, familiäre oder berufliche Belastungen, Sorgen oder unbewältigte Konflikte genannt. Doch Einschlafstörungen können auch körperliche Ursachen haben. Die Einnahme von Medikamenten kann eine normale Schlafeinleitung ebenso stören wie der Konsum von Alkohol, Schmerzen, Juckreiz, motorische Unruhe oder bestimmte Erkrankungen des Nerven- oder Herz-Kreislauf-Systems.
Vor einer wirkungsvollen Behandlung von Schlafstörungen muss deshalb eine gründliche Diagnose stehen, um die Ursachen abzuklären. Auch Angststörungen oder Depressionen können zu Einschlafstörungen führen und eine fachkundige therapeutische Behandlung nötig machen.
Wenn die Gedanken nicht zur Ruhe kommen wollen
Einer der häufigsten psychischen Gründe für Einschlafstörungen liegt darin, dass man einfach nicht abschalten kann und die Gedanken fortwährend mit belastenden Tagesereignissen, Sorgen und Problemen beschäftigt sind. Diese angestrengte Gedankenaktivität sorgt dafür, dass das Gehirn den Schlaf nicht einleiten kann, denn um einschlafen zu können, muss das Bewusstsein „heruntergefahren“ werden, wozu die Frequenz der Gehirnwellen von etwa 40 Hertz auf unter 6 Hertz gesenkt wird.
Angstgefühle, konfliktbeladene innere Bilder und Sorgen verhindern dieses Herunterfahren, indem sie das Gehirn beschäftigt halten, sodass es nicht zum erwünschten Ruhezustand kommt. Das Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit, das sich einstellt, wenn der Schlaf schon wieder ausbleibt, tut ein Übriges, um den Betroffenen die ersehnte Entspannung zu verweigern. Eine fatale Situation!
Das Bewusstsein von Stressoren abziehen
Wenn unsere Gedanken uns wach halten, erscheint es uns oft unmöglich, unsere Aufmerksamkeit von ihnen abzuziehen und zur Ruhe zu kommen. Hier können Phantasiereisen hilfreich sein, da sie auf mehreren Ebenen ansetzen, um einen Ruhezustand herbeizuführen.
Phantasiereisen lenken die Aufmerksamkeit von Stress erzeugenden Gedanken weg zu angenehmen, positiven Vorstellungsbildern, die eine Umschaltung zur Entspannung begünstigen. So werden Grübeleien und angstbesetzte Vorstellungen sanft beiseite geschoben, und das Gehirn erhält Gelegenheit, die körperliche Entspannung einzuleiten. Positive Suggestionen und die intensive Konzentration auf vorgestellte Reize (Geruch, Geschmack, Tastempfindungen oder Seheindrücke) hellen die Stimmung auf und helfen dem Bewusstsein, aus dem sich selbst verstärkenden Stresskreislauf auszubrechen.
Auf diese Weise können Phantasiereisen einen Beitrag dazu leisten, die Einschlafdauer zu verkürzen und einen erholsamen Schlaf einzuleiten. Ein Allheilmittel gegen Schlafstörungen sind sie freilich nicht, denn dazu sind die Ursachen zu vielfältig. Doch mit ihrem Ansatz, die Aufmerksamkeit auf positive Vorstellungen zu richten und eine körperliche Entspannungsreaktion herbeizuführen, können sie die Voraussetzungen für einen Übergang zum Schlaf verbessern und die Anspannung lindern, die entsteht, wenn das Bewusstsein sich nicht von Stressbildern lösen kann.